Ermittler suchen nach Ursache:Hongkong: Dutzende Tote bei Hochhausbrand - drei Festnahmen
Bei dem Großbrand in einem Wohnkomplex in Hongkong steigt die Zahl der Todesopfer. Die Ermittler suchen nach der Ursache. Drei Personen wurden festgenommen.
In Hongkong kam es in einem Hochhauskomplex zu einem Brand. Die Zahl der Toten steigt. Wie konnte sich das Feuer derartig stark ausbreiten?
27.11.2025 | 1:28 minNach dem verheerenden Großbrand in einem Wohnkomplex in Hongkong ist die Zahl der Toten auf mindestens 55 gestiegen. Insgesamt 123 Menschen galten bei dem Inferno im Stadtteil Tai Po als verletzt.
Offen blieb die Zahl der Vermissten. Diese hatten die Behörden zuvor mit fast 279 beziffert. Unter den Toten war auch ein 37-jähriger Feuerwehrmann, der am Einsatzort bewusstlos gefunden wurde und im Krankenhaus starb.
Feuer in Hongkong breitete sich über mehrere Häuser aus
Das Feuer war am Mittwoch in der Wohnanlage Wang Fuk Court im Stadtteil Tai Po ausgebrochen und hatte sich rasch über mehrere eingerüstete Hochhäuser ausgebreitet. Die Behörden riefen Alarmstufe fünf - die höchste Kategorie - aus.
"Die Löscharbeiten sind schwierig", so ZDF-Reporterin Miriam Steimer zum Hochhausbrand in Hongkong. Der Brand wüte bereits seit über 22 Stunden.
27.11.2025 | 3:01 minZDF-Korrespondentin Miriam Steimer in Peking berichtet, der Brand sei zumindest teilweise unter Kontrolle gebracht worden, die Löscharbeiten seien aber schwierig. Die Feuerwehrleute würden sich Stockwerk für Stockwerk nach oben kämpfen und hoffen, bis zum Nachmittag in allen Häusern oben angekommen zu sein - die Gebäude der Anlage haben mehr als dreißig Stockwerke.
Das ist eine Tragödie für Hongkong - vor allem für die Angehörigen.
ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer
Auf den Straßen seien Menschen mit selbstgebastelten Schildern unterwegs, die ihre Angehörigen suchten, auch in Krankenhäusern und Notunterkünften. Steimer berichtet von einem Mann, der ihr erzählte, dass er in telefonischem Kontakt zu seiner Frau stehe, die noch immer in einem der oberen Stockwerke gefangen sei und wegen des Rauches im Treppenhaus nicht nach unten könne.
Quelle: AFP
Festnahmen nach Verdacht auf fahrlässige Tötung
Die Brandursache war zunächst unklar. Der Gebäudekomplex war wegen Bauarbeiten mit einem Gerüst versehen. Die Behörden vermuten, dass Brandschutzbestimmungen missachtet und Materialien verwendet wurden, die nicht erlaubt waren, berichtet Steimer: "Zum Beispiel wurden Fenster gefunden, die mit Styropor zugemacht waren." Das könnte dazu geführt haben, dass sich das Feuer noch schneller ausbreiten konnte.
In diesem Zusammenhang wurden drei Männer - laut Medienberichten zwei Direktoren und ein technischer Berater einer Baufirma - wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung festgenommen.
Auch ein 37-jähriger Feuerwehrmann ist bei dem Einsatz ums Leben gekommen.
Quelle: action pressAnwohner in der Nähe des Einsatzortes sollten Fenster und Türen geschlossen halten und die Gegend um die brennenden Gebäude meiden. Wie die Hongkonger "South China Morning Post" berichtete, waren mehr als 760 Feuerwehrleute und 400 Polizisten im Einsatz. Mehr als 700 Menschen suchten Unterschlupf in den von der Stadt eingerichteten Unterkünften.
Weitere Gebäude sollen überprüft werden
Hongkongs Regierungschef John Lee ordnete derweil an, alle Gebäude in der chinesischen Sonderverwaltungsregion, die derzeit großflächig renoviert werden, zu überprüfen.
Aus Peking übermittelte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Beileidsbekundungen, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. Er sicherte der Sonderverwaltungsregion Unterstützung zu.
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12.05.2025 | 52:25 minIn Hongkong stehen einige der am dichtesten bewohnten und höchsten Wohnblöcke der Welt. Früher gehörten tödliche Feuer zum Alltag, insbesondere in ärmeren Stadtvierteln. In den vergangenen Jahrzehnten wurden jedoch die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, sodass solche Brände heute viel seltener vorkommen.
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